Safer Internet Day2016

Safer Internet Day 2016 – Sichere Passwörter, Privatsphäre-Einstellungen und gesunder Menschenverstand

von Sabine Hansjosten-Mülleram in Ratgeber

Kleiner Sicherheits-Knigge zum „Safer Internet Day“ und starke Seiten für junge Netz-Nutzer

Safer Internet Day2016

Mal so zur Sicherheit – kennen Sie den „Safer Internet Day“ (SID)? Alljährlich am zweiten Tag der zweiten Woche des zweiten Monats wird er weltweit begangen. Aktuell hat die Initiative der Europäischen Kommission den SID 2016 unter das Motto „Play your part for a better internet“ gestellt und wirbt international um Aufmerksamkeit für die Internetsicherheit.

„Klicksafe“ koordiniert deutschlandweit die Aktivitäten zum Safer Internet Day und hat den Akzent „Extrem im Netz“ gesetzt. Das Motto zielt trotz des Titels nicht nur auf extreme Gewaltvideos, ausländerfeindliche Hass-Botschaften oder rechtsextreme Onlineaktivitäten ab. Sexting und Cybermobbing nehmen ebenso zu. Allein: Das Netz birgt auch unendlich viele positive Beispiele: Extrem Überraschendes, Mutiges und Lustiges erfahren wir heute fast immer zuerst über das Internet. Die Medien- und Netznutzung ist für Kinder heute eine Selbstverständlichkeit.

Gute Seiten im Netz – Link-Tipps für Eltern zum Safer Internet Day

Umso wichtiger, frühzeitig für ein sicherheitsbewusstes Handeln im Internet zu sensibilisieren. Zum Safer Internet Day (SID) hier daher zwei Hinweise auf dauerhaft online verfügbare Aufklärungsangebot für junge Netznutzer, ihre Eltern und verantwortungsbewusste Multiplikatoren.

Unter dem Motto „Politik für Kinder“ steht das Informations- und Unterhaltungsangebot „HanisauLand“ der Bonner Bundeszentrale für politische Bildung. Hier gibt’s nicht nur die aktuellen Sicherheitstipps fürs Netz, auch informativ-geschichtliche Hintergründe, Lexikon, Film- und Buchtipps sowie Comics und Spiele. Und noch eine lobenswerte Web-Initiative rund ums Thema Kinder und Internet in Köln: Wir machen Kinderseiten. Auch diese Initiative wird öffentlich gefördert durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Seitenstark ist ein Verbund von Anbietern für Kinderwebseiten, der sich seit zehn Jahren für positive, hochwertige und partizipative Inhalten für Kinder im Netz engagiert. Es gibt Bereiche für Kinder (http://seitenstark.de/kinder) und Erwachsene (http://seitenstark.de/erwachsene)

Eine Komplettübersicht der bundesweiten Veranstaltungen zum Safer Internet Day gibt über folgenden Link: http://www.klicksafe.de/ueber-klicksafe/safer-internet-day/sid-2016/sid-veranstaltungen-2016/

Unsere Checkliste für mehr Sicherheit im Netz – „Play your part for a better internet“

Unabhängig von einmaligen Aktionen und Angeboten: Wer unsere folgenden Tipps beachtet, kann täglich mit wenig Aufwand selbst viel für seine Sicherheit im Netz tun. Schärfen Sie Ihr Sicherheits-Bewusstsein.

Sicheres Smartphone – das A und O!

Das Smartphone ist heute das wichtigste Kommunikationsmedium. Sie nutzen es permanent. Aber: Surfen auf infizierten Webseiten, Apps für Smartphones und Spam-Mails sind die größten Sicherheitsrisiken. Tipp: Machen Sie Ihr Smartphone so sicher wie möglich und nutzen Sie Geräte-Sperrcode, Displaysperre sowie den PIN-Schutz für die SIM-Karte. Sofern Sie Apps fürs Online-Banking nutzen, lassen Sie die mobile TAN an ein anderes Gerät übermitteln. Nutzen Sie nur offizielle App-Stores zum Download und überprüfen Sie die Zugriffs-Einstellungen; geben Sie Ihre Daten und Adressbücher nicht unreflektiert frei. Sind Apps zu „neugierig“? Meiden Sie sie!

Angriffspunkt Informationsbündelung

Wo die Technologie-Trends Cloud, Social und Mobile zusammenlaufen, sind Informationen gebündelt und machen auch im Paket angreifbar. Achten Sie unbedingt auf die Trennung von privaten Informationen und Unternehmensdaten und meiden Sie für beruflich Relevantes die Schatten-IT (ev. Link auf Speichern, finden teamworken in deutscher Business-Cloud). Nutzen Sie für geschäftliche Angelegenheiten idealerweise Business-Lösungen, wie z. B. CenterDevice oder Scopevisio.

Passwort – Ihr persönlichster Schutz

Sichere Passwörter sind der beste Schutz für Ihre Nutzerkonten. Die Devise: Nicht zur kurz und möglichst eine Kombination aus Buchstaben (Groß- und Kleinschreibung), Zahlen und Sonderzeichen bilden. Der Digital-Verband Bitkom rät dazu, Passwörter spätestens alle drei Monate zu wechseln. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn, mahnt, mindestens 12 Zeichen zu vergeben, für WLAN mindestens 20 Zeichen. Konkrete Empfehlungen des BSI für die Vergabe von Passwörtern lesen Sie hier: https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Empfehlungen/Passwoerter/passwoerter_node.html

Tipps für mehr Sicherheit im Netz

  • Firewalls sind wirklich unverzichtbar, und die meisten Geräte haben diese aktiviert. Also: nicht umgehen, nicht ausschalten
  • Halten Sie ihre Betriebssysteme aktuell und aktivieren Sie die automatischen Updates, denn veraltete Systeme sind angreifbar.
  • Achtung Virus – verlassen Sie sich nicht nur auf Anti-Virus-Programme. Gegen Angriffe per E-Mail und Surfen helfen Vorsicht und gesunder Menschenverstand – also keine ausführbaren Dateien öffnen und dubiose Seiten meiden. Adblocker unterbinden die Ausführung von Schadcodes in Werbeinhalten.
  • Überprüfen Sie die Privatsphäre-Einstellungen von Sozialen Netzwerken, Smartphones und Apps und überlegen Sie auch genau, was Sie veröffentlichen.
  • Nutzen Sie den SPAM-Filter. Überprüfen Sie lieber regelmäßig, ob sich dort nicht vielleicht eine „echte Mail“ verfangen hat. Verlassen Sie sich auch nicht blind auf bekannte Absender, diese können leicht manipuliert werden.
  • Verwenden Sie für die Internetnutzung möglichst ein Konto mit eingeschränkten Rechten, denn ein erfolgreicher Angreifer kann u. U. vollen Zugriff auf den Computer erhalten, wenn Sie mit Administratorrechten angemeldet sind. Theoretisch kann in öffentlichen Netzwerken ohne Verschlüsselung jeder mitlesen.
  • Achten Sie darauf, ob WLAN, GPS und/oder Bluetooth aktiviert sind, obwohl sie gerade nicht benötigt werden. Sie schonen die Ladekapazität und unterbinden, dass Daten unerkannt wandern oder Bewegungsprofile angelegt werden.
  • Achtung Doppelklick – löschen Sie, was Ihnen merkwürdig vorkommt, denn Dubiose Datei-Anhänge können Schad-Codes enthalten, die mit einem eifrigen Doppelklick schnell mal aktiviert sind.

Sie haben Fragen zur Sicherheit im Netz, Anregungen oder Tipps aus dem eigenen Erfahrungsbereich? Wir freuen uns über Ihr Feedback.